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Haiti - damals, heute

Hallo meine pelzigen Freunde

Cassandra verschlägt es auf ihrer Suche nach der Antwort, wie man eine Tote für kurze Zeit wiederbeleben kann, nach Haiti. Doch was hat es mit diesem kleinen Inselstaat auf sich? Wie ist die Vergangenheit von Haiti und wie steht es heute um den kleinen Staat?

Nun, tauchen wir doch gemeinsam in die Vergangenheit Haitis ein.

Alles liebe und viel Spass beim Schmöckern

Moon


Allgemeines

Haiti ist ein Inselstaat auf der Insel Hispaniola, welche wiederum in den Grossen Antillen (eine Inselgruppe der Karibik) liegt. Die Mehrheit der Einwohner haben eine subsaharaafrikanische (veralteter Begriff hierfür wäre Schwarzafrika) Abstammung.

Haiti war der unabhängige Staat der Karibik. Ausserdem zählt es als einziges Land vom Kontinent Amerika, das zu den am wenigsten entwickelten Ländern zählt.

 

Geschichte (Auszug)

Nach der Entdeckung von Hisponiola durch Christoph Kolumbus 1492 wurde die indianische Urbevölkerung in den folgenden Jahrzehnten beinah völlig ausgerottet.

(Folgender Abschnitt stammt aus Hauptartikel "Geschichte Haitis)

Im späten 17. Jahrhundert erlebte Haiti bis zur Revolution 1790 eine Blütezeit. Diese beruhte auf dem Anbau von Zuckerrohr und Kaffee. In den 1780ern stammte ca. 40% des Zuckers und 60% des Kaffees, welcher in Europa konsumiert wurde, von Haiti. Die Zuckerproduktion machte Saint Domingue zeitweise zu der reichsten Kolonie von Frankreich. Um die Produktion zu gewährleisten, wurden grosse Mengen an afrikanischen Menschen in die Sklaverei nach Haiti verschleppt.

Um die Sklaverei gesetzlich zu regeln, erliess Ludwig XIV 1685 den Code Noir (Regelwerk im Umgang mit den Sklaven). Damit wurden den Sklaven schwache Menschenrechte zugestanden und die weissen "Herren" erhielten gewisse Verpflichtungen im Bezug der Versorgung der Sklaven sowie das Recht auf körperliche Bestrafung. Diese Bestrafungen waren oft ungeheurer Grausamkeit.

 

1791 kam es unter der Führung von Dutty Boukman und Georges Biassou zu einem Sklavenauftsand. Der entwickelte sich bald zu einem Krieg "jeden gegen jeden": Europäer gegen Afrikaner, kreolische Pflanzer gegen Franzosen, französische Truppen gegen Engländer und Spanier. Die Ex-Sklaven ("Afrikaner") setzten sich am Ende durch. Selbst eine von Napoleon geschickte Armee wurde schlussentlich geschlagen. 1804 erklärte Saint-Domingue unter dem Namen Haiti seine Unabhängikeit. Sein Führer Dessalines erklärte sich nach dem Vorbild Napoleons zum Kaiser und regierte, bis er 1806 gewaltsam starb.

 

Die erste unabhängige Republik von Schwarzen und Mulatten (Menschen, welche sowohl schwarze als auch weisse Vorfahren hatten), setzte sich für die Abschaffung der Sklaverei ein und unterstützte Venezuela, Peru und Kolumbien bei ihren Unabhängigkeitskämpfen. Das Land war seit 1806 geteilt in eine Süd-Reublik der Mulatten und ein schwarzes Nordkönigreich. Erst Boyer, vereinte Haiti 1820 und setzte 1822 auch im östlichen Teil der Insel die Sklaverei ab.

 

Frankreich verlangte für die Anerkennung der Unabhängikeit 1825 Entschädigungen für ehemalige Plantagenbesitzern. Jahrezehntelang wurden insgesamt 90 Millionen Gold-Franc an Frankreich ausgezahlt. Bald nach der Unabhängigkeit wurden die grossen Plantagen unter der Bevölkerung aufgeteilt. Dadurch brach der Export von wirtschaftlichen Gütern zusammen. Mehrere Versuche, die Produktivität der Landwirtschaft zu erhöhen scheiterten an der Agrarstruktur der kleinen Grundstücke. Trotzdem galt das Land als Exporteur von Kaffee, Kakao, Häuten und Blauholz (eine Pflanze, welche zu den Hülsenfrüchten zählt).

 

Den grössten Teil der Geschichte Haitis hatte es unter Gewaltherrschern und Herrschern mit willkürlichen Verfügungsgewalt über Besitz und Einkünften zu leiden. Nur zwei der Herrscher schwangen sich zu Kaisern auf.

 

Ende 2010 rief die Regierung aufgrund eines Ausbruchs von Cholera einen landesweiten sanitären Notstand aus. Mehr als 300'000 infizierten sich allein im ersten Jahr der Epidemie, bis 2013 starben über 8'000 Menschen.

Die Infektionen traten erst in der ländlichen Provinz Artibonite auf und verbreiteten sich innerhalb weniger Tage bis nach Port-au-Prince. Mitte August 2016 gestand die UNO ein, dass die Ursache für den Ausbruch ein eingeschleppter Erreger war, welchen die nepalesischen UNO-Soldaten mitbrachten.